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Europäische Quäker rufen dazu auf, den Kreislauf der Gewalt zu beenden

Wir sind Quäker aus ganz Europa und in Belgien zusammen gekommen in den Tagen nach den kürzlichen Mordtaten in Paris und Beirut. Wir trauern mit jenen, die nahe stehende Personen verloren haben. Wir erkennen auch, dass Menschen in Frankreich, Libanon und anderswo Sorge und Furcht empfinden.

Niemand von uns ist sicher bis wir alle sicher sind, und das schließt die Menschen in Syrien und anderer von Kriegen zerrissenen Länder ebenso ein wie die Menschen in Frankreich und dem übrigen Europa.

Wir fordern unsere jeweiligen Regierungen und die Europäische Union auf, mit dem endlosen Kreislauf von Gewalt zu brechen, welche in den letzten Jahren Krieg und Terror angeheizt haben. Wir müssen wegkommen von teurer, willkürlicher und ineffizienter militärischer Macht sowie das Anheizen von Krieg sowie die Verbreitung von Waffen beenden.

Um gewaltbereiten Extremismus zu unterbinden, sollten europäische Regierungen stattdessen die politische Beilegung des Konflikts in Syrien unterstützen, und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region fördern. In Europa sowie dem Nahen / Mittleren Osten muss für gesellschaftliche Gruppen, für soziale Dienste, für Erzieher’Innen und Familien eine angemessene Finanzierung bereit gestellt werden, um Menschen zu unterstützen, welche anfällig sind für Ideologien der Gewalt.

Nachhaltige und gemeinsame Sicherheit kann nur geschaffen werden, wenn die Wurzeln der Gewalt angesprochen werden. Der Strom von Flüchtlingen zeugt von der Tatsache, dass alle Menschen Sicherheit brauchen, über Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und eine hoffnungsvolle und positive Zukunft für sich selbst und für ihre Kinder. Die Flüchtlinge fliehen vor Verfolgung, Krieg und Gewalt in ihren Ländern. Bitte hören Sie auf diese klare Botschaft.

Jener Glaube, welcher uns Quäker über die vergangenen Jahrhunderte dazu geführt hat, Kriege und die Sklaverei abzulehnen, Widerstand aus Gewissensgründen zu unterstützen, jüdische Kinder in den 1930er Jahren aus Deutschland zu retten, sich damals um Flüchtlinge zu kümmern und das kriegszerrissene Europa mit aufzubauen, treibt uns heute an, uns zu verpflichten, unseren Nachbarn und Nächsten zu helfen, wer immer und wo immer sie auch sein mögen, und uns grundsätzlich gegen den Glauben zu stellen, dass Gewalt die Lösung eines Konfliktes sei.

Wir rufen alle jene, welche an der Macht sind, dazu auf, militärische Antworten abzulehnen, und gewaltfreie Strategien zu übernehmen, welche Stabilität und Sicherheit für alle Menschen bewirken.

Stellungnahme der Peace and Service Consultation der Europe and Middle East Section des Friends World Committee for Consultation der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker).
Zusammenkunft in Kortenberg, Belgien, vom 20. bis 22. November 2015.

übersetzt von Hans Georg Klee, Friedensausschuss der deutschen Quäker

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